DeR Nichtgott nimmt es nicht
Selbst dem bösesten Menschen darfst du nicht den Tod wünschen. Entrinnt so einer dem Hades nur um Haaresbreite, beweist dies wahlweise eines der folgenden Dinge: Die Nichtexistenz Gottes, dass Gott ein schlechter Mensch ist, dass das Schicksal mit einem manipulierten Würfel operiert, oder dass es sich beim Weltgeist um einen gelangweilten Zyniker handelt.
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Der Wunsch, dass es einen die Welt vergiftenden Menschen nicht mehr gäbe, ist toxisch für dich selbst. Umso mehr, je bessere Absichten du hast. Dieser Mechanismus schützt die unmenschlichen Menschen, aber beschert der Menschheit insgesamt die Chance, ihre Menschlichkeit in einem härteren Test zu beweisen.
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Voodoo klappt nur, solange Voodoo nicht klappt. Denn ein funktionierender Zauber würde sich den Skrupulösen verbieten.
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Den Tyrannenmord gibt es nicht ohne den indiskutablen Preis, selbst zum Tyrannen zu werden. Der Wutimpuls ist kein Denkanstoß, aber ein Dilemma ist ein Dilemma ist ein Dilemma. Der Wunsch nach Auflösung löst sich in Hilflosigkeit auf. Er verliert sich in dem Sumpf, der vertieft wird, und dem Schlamassel des unverdienten Massels.
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